AIDAaura auf Norwegen Kreuzfahrt
Meine fünfte Kreuzfahrt mit AIDA Cruises führt mich in sieben Tagen von Kiel nach Bergen, Flam, Olden und Stavanger – also Norwegen pur. Aber zurück zum Anfang, das Einchecken auf die AIDAaura verläuft schnell und professionell. Mit an Bord des 203 Meter langen Kreuzfahrtschiffes sind 1.493 Gäste, darunter ein paar Kids und 400 Crewmitglieder.
Meine Außenkabine 5205 liegt vorne auf Deck 5. Hier bekommt man gelegentlich auch den Wellenschlag zu hören und wenn der Anker geworfen wird, dann geht’s ganz schnell mit dem wach werden. Warme Farben sorgen in der Kabine für eine freundliche und gemütliche Atmosphäre. Das Bad ist sehr sauber und dank der zwei unterschiedlichen Handtuchfarben entstehen keine Verwechslungen. Badetücher sind gegen Kaution am Pooldeck zu erhalten.
Die öffentlichen Räume der 2003 getauften AIDAaura hinterlassen keinen müden Eindruck, ganz im Gegenteil, vieles ist harmonisch und ich fühle mich sehr wohl. Aufgrund der überschaubaren Schiffsgröße findet man sich schnell zu recht. Im Mittelpunkt steht die Rezeption, hier informiere ich mich über die Internettarife – super ist die Social Media Flatrate für 19 €. Damit sind Facebook, Facebook Messenger, Instagram, Whattsapp, Twitter etc. abdeckt. Der Minutenpreis für Internet an Bord liegt bei 0,19 Euro oder kann per Datenvolumen abgerechnet werden (ab 25 Euro für 250 MB).
Stilvoll ist auch die Hemmingway Lounge auf Deck 10. Nebenan gibt es einen kleinen Grillimbiss, der aber in punkto Auswahl, Präsentation der Speisen und Sauberkeit Luft nach oben hat. Unbeeindruckt laufe ich weiter zum Sonnendeck, von hier aus lausche ich der stimmungsvollen AIDA-Auslaufmusik. Das gut gelaunte Entertainment-Team gibt alles zur Willkommens-Show und der Höhepunkt ist eine beeindruckende Lasershow über den Nachthimmel, so endet der erste Tag.
Es ist Seetag und ich starte den Morgen mit einem Latte Macchiato in der Anytime Bar. Hier genieße ich den Augenblick der Ruhe und die salzhaltige Luft der Ostsee. Das Frühstück sowie Mittag- und Abendessen werden in den beiden Restaurants an Bord in Buffetform angeboten – die Qualität ist gut und vor allem sehr vielseitig. Währenddessen sind Säfte, Softdrinks, Bier sowie Wein inklusive. Angesichts des schönen Wetters sitze ich ausnahmslos im Außenbereich des Calypso Restaurants.
Insgesamt stehen den Gästen fünf Bars an Bord zur Auswahl und auch hier bevorzuge ich die Bars unter freiem Himmel. Mein Lieblingsgetränk ist der AIDA Sprizz, den ich in der Anytime Bar oder in der Ocean Bar genieße. Letzere fällt durch ein besonders schönes maritimes Flair auf, einfach herrlich. Hier ein paar Preisbeispiele: Aperol Sprizz 6,50 €, Gin Tonic 6,60 €, Caipirinha 7,50 €, Glas Chardonnay 6,70 €, Radeberger 0,3l 3,10 €.
Ein malerischer Sonnenuntergang macht den Seetag komplett. Danach schaue ich noch einmal im Theater vorbei, hier zeigt sich Kapitän Erik Kirchner sowie sein Team und anschließend ein Musical-Mix mit allen Künstlern an Bord. Die reichliche Seeluft und ein leichter Seegang sorgt für einen angenehmen Schlaf, na dann, gute Nacht.
Tag 3: Die Stadt Bergen ist die regenreichste Stadt Europas und ich besuche die Stadt zum dritten Mal – aber Wasser von oben habe ich hier bisher nur von Wasserfällen abbekommen. Der Liegeplatz ist perfekt gelegen und man gelangt mühelos zu Fuß in das Zentrum der zweitgrößten Stadt Norwegens. Dabei komme ich an den etwa 60 Kontorhäusern Bryggen´s vorbei, die bunten Holzhäuser bieten wunderschöne Fotomotive. Viel fotografiert wird auch auf dem Fischmarkt, der aber eher zur Touristenattraktion als traditionellen Handelsplatz verkommen ist.
Zwei Hausberge sind bei Touristen besonders beliebt, die mit einem schönen Blick über die Stadt und Fjordlandschaft locken. Der Fløyen ist mit der Fløibahn in nur knapp 8 Minuten zu erreichen, da ich aber ganz Bergen sehen möchte, geht es heute auf den Ulriken-Berg. Die Busse der Linien 2 und 3 bringen mich für rund 5 Euro pro Stecke von Smastrandsgatan fast direkt zur Seilbahnstation (Haltestelle Haukeland sjukehus N). Eigentlich erleichert die Ulriksbanen den Aufstieg, aber aufgrund einer technischen Störung erfolgt der Aufstieg zu Fuß. Nach mehr als einer Stunde habe ich den steilen Weg bis auf die Spitze in einer Höhe von 643 Meter erreicht. Der Ausblick ist atemberaubend! Nach ein paar Kaltgetränken geht es wieder bergab – zum Glück mit der Gondel, die in der Zwischenzeit wieder in Betrieb genommen wurde.
Am Tag 4 hat die AIDAaura vor dem kleinen Dörfchen Flam eine Ankerposition eingenommen. Viele Passagiere strömen zu den Ticketschaltern der Flambahn. Da die Tickets limitiert sind, ist eine Vorabreservierung im Internet von Vorteil. Eine interessante Kombination ergibt sich auch mit einer einfachen Bahnfahrt und den Rückweg dann zu Fuß oder per Rad anzutreten. Die Touren sind an der Touristeninformationen ausgeschildert. Übrigens, die Flambahn ist in 2014 vom Reiseführer Lonely Planet als faszinierendste Bahnstrecke der Welt bezeichnet worden.
Für mich heißt es heute Kayakfahren, das bietet der lokale Anbieter Njord an. Die individuelle Tour auf dem Aurlandsfjord habe ich vorab gebucht. Die dreistündige Kayaktour kostet rund 90 Euro und war es allemal wert. Wer lieber etwas mehr Action möchte, kann beim lokalen Anbieter Fjord Safari eine RIB Boat Tour für circa 70 Euro buchen (Dauer 2 Stunden und 15 Minuten). Da bis zu drei Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig im idyllischen Flam vor Anker liegen können, sollte man diese Touren ebenso vorab im Internet buchen.
Tag 5: Etwa 20 km entfernt von Olden liegt der mächtige Briksdalgletscher und ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Über die Reederei werden Touren angeboten, günstiger geht es mit dem öffentlichen Nahverkehr – die Bushaltestelle befindet sich nur wenige Schritte vom Liegeplatz entfernt. Das Ticket für Hin- und Rückfahrt kostet etwa 10 Euro pro Person, der Bus ist mit Endziel Briksdalen ausgeschildert. Aber auch ein Spaziergang durch die ruhige Kleinstadt Olden und Besuch der alten weißen Holzkirche aus dem Jahre 1759 lohnt sich.
Der wohl stillste Fleck in Olden liegt auf 380 Metern Höhe – vom Hausberg Huaren habe ich einen großartigen Blick auf die Naturschönheiten des Innvikfjords. Der Aussichtspunkt wird liebevoll mit frischen Blumen gepflegt und ein kleiner Troll kommt auch noch zum Vorschein. Nach dem Eintrag ins Gipfelbuch erfolgt der Abstieg ins Tal. Start und Endpunkt befinden sich im Übrigen direkt gegenüber des Kreuzfahrtkais. Neben Wandertouren werden auch im Ort Fahrräder, Kayaks, Mietautos oder auch RIB Boat Touren angeboten, dass Geschäft Olden Adventure befindet sich direkt gegenüber von AIDAaura.
Pünktlich um 16 Uhr drückt sich unser Kreuzfahrtschiff vom Liegeplatz weg und AIDAaura zieht ruhig an den riesigen Klippen und Waldlandschaften vorbei. Auf dem Außendeck 6 genieße ich den Blick in die Ferne und komme mit dem Sicherheitsoffizier ins Gespräch – beide schwärmen wir von der Vielfalt dieser Natureindrücke.
Tag 6: Der letze Stopp der Norwegenkreuzfahrt ist Stavanger und der Liegeplatz befindet sich direkt im Zentrum der viertgrößten Stadt. Im Hafen werden zahlreiche Bootsausflüge zum Preikestolen angeboten, zum Beispiel von Norled für circa 46 Euro. Zum doppelten Preis werden von Fjordevents auch RIB Boat Touren angeboten. Preikestolen ist eine 604 Meter hohe Felsplattform und das Naturwunder ist auch fußläufig zu erreichen, hier würde ich aber eher auf einen Ausflug der Reederei zurückgreifen. Zurück zu Stavanger, sehenswert ist einzig und allein die weiße Altstadt sowie die bunte Straße Øvre Holmegate. Die angebotenen City Sightseeing Touren mit dem Hop On – Hop Off Bus empfinde ich als überflüssig.
Der letzte Seetag und mein Fazit der AIDAaura
Zwischen Stavanger und Kiel liegen 513 Seemeilen und alle Passagiere werden auch am letzten Seetag mit strahlender Sonne belohnt. AIDAaura ist gediegen, gemütlich, überschaubar und wirkt auf mich sehr entspannend, das habe ich schon auf meiner Weihnachts- und Silvesterreise mit dem Schwesterschiff AIDAvita genossen. AIDA trifft auch eine ebenso gute Balance mit ihrem Showprogramm. Meine Nebenkosten beschränken sich auf Cocktails, Kaffeespezialitäten, Anwendungen im Spa, Internet und Extra-Trinkgelder für den zuvorkommenden und zuverlässigen Service. Das Ausflugsangebot ist in den einzelnen Häfen so gut von lokalen Anbietern abgedeckt, sodass kaum Landausflüge über die Reederei notwendig sind. Der reine Kreuzfahrtpreis lag im Vario-Tarif bei 800 Euro pro Person in der Meerblickkabine für zwei Personen. Zu guter Letzt verläuft auch der Abreisetag wie alles andere auch, sehr gelassen. Bis um 9 Uhr verlasse ich die Kabine und gehe mit meinem guten Freund Thomas gegen 11 Uhr sehr zufrieden und vollgepackt mit vielen Eindrücken von Bord. Hier habe ich noch die einzelnen Hafeninformationen und Tagesprogramme zusammengefasst und solltet Ihr einmal Rückfragen haben, meldet Euch gerne.